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closing time

in wien - wie vermutlich auch in allen anderen städten auf der welt - verschwinden kontinuierlich geschäfte. das alleine wäre ja noch nichts besonderes, wenn es sich bei den hier vorgestellten geschäften nicht um alte geschäfte handeln würde.

und bei alten geschäften meinen wir nicht nur geschäfte, denen man bereits auf den ersten blick ansieht, dass sie aus einem anderen jahrhundert stammen könnten, sondern es sollen auch solche geschäfte in diese reihen aufgenommen werden, deren geschäftszweige sich in der modernen welt schlicht aufgelöst haben und mangels nachfrage einfach unrentabel geworden sind. da diese geschäfte meist sehr kleine betriebe waren, war eine sehr starke spezialisierung unumgänglich. die angebotenen produktpaletten nehmen in heutigen supermärkten oft nur wenige regale ein, wenn wir zum beispiel an 'milch' oder den 'fleischhauer' denken. und so gehören zu kleinen sehr spezialisierten geschäften natürlich auch die wege die zurückgelegt werden müssen um einen ganzen einkauf zu erledigen. von der 'milch' zur 'feinkost' zum 'bäcker' zum 'fleischhauer' zum 'obst & gemüse', vielleicht noch zu den 'südfrüchten' oder in die 'tee- und likörstube' ... und damit wären erst mal die lebensmittel halbwegs abgedeckt. wenn wir dann noch eine frische glühbirne benötigten, der wasserhahn tropft oder sich die schuhe schon auflösen ...

es soll aber die auflösung der geschäfte hier nicht gewertet werden und kein nostalgisch verklärender blick entstehen. der blick ist vielmehr ein dokumentarischer. ins blickfeld geraten jedoch nicht nur die geschäfte selbst ... sondern immer wieder auch menschen ... als betreiber, verkäufer, konsumenten, angestellte und schaulustige an den schaufenstern ... als verschwommene gestalten das verschwinden der geschäfte nicht nur zu verdeutlichen sondern auch die beziehungen und kontakte der menschen untereinander auf ihren wegen zwischen den einkäufen.

die gezeigten geschäfte befinden sich in einer reihung ... und diese reihung spiegelt auch die auflösungserscheinungen wieder. ist es zu beginn noch ein leichtes die geschäftszweige zu erkennen ... wird dies gegen ende immer schwieriger, bis zuletzt die leeren geschäfte wie leere, verlassene hülsen übrig bleiben.

es ist erstaunlich zu beobachten, wie schnell sich eine stadt innerhalb einer vergleichsweise kurzen zeit bereits ändern kann. obwohl einige der geschäfte bereits seit jahren stillgelegt waren, ist es ein wettlauf mit der zeit der kontinuierlichen renovierung und dem steten abriss zuvor zu kommen um noch kurz einen fotografischen augenblick festzuhalten.

gezeigt wird eine sich kontinuierlich ändernde auswahl ... je nach gelegenheit und neuen fängen.

  1. buchbinderei

  2. likörstube

  3. sägeblätter erzeugung

  4. foto

  5. milch

  6. fruchtsäfte

  7. sodawasser kracherl erzeugung

  8. eisenhandlung

    1040 Belvederegasse 30

  9. salon der dame

  10. schuhe

    1180 Kreuzgasse 10

  11. lederwaren

    1200 Klosterneuburgerstraße 26

  12. ...

  13. lebensmittel

  14. möbel

  15. tabak

    1170 Dornbacherstraße 123

  16. ...

  17. tapezierer

    1020 Kleine Sperlgasse 8

  18. ...

  19. ...

    1100 Laxenburger Straße 77

  20. ...

    1120 Schönbrunner Straße 211

  21. ...

    oh mein gott, es ist voller sterne! steve bowman in odyssee 2001 (arther c. clarke)

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author: svemart (svitlana dimand & martin schindler), www.svemart.photography